Auch auf die Gefahr hin, dass sich auch unsere treueste Leserschaft, im Angesicht des ewigen Winters auf unserer Seite, von uns verabschiedet hat, wage ich mich dennoch mit einem Bericht über einen gigantisch rasanten Sommer 2016 hinaus in die Sphären des Netzes.
Wir haben es einfach nicht mehr ausgehalten. Norwegen nach und nach, Gegend für Gegend, Fjell für Fjell und Jahresurlaub für Jahresurlaub erkunden? Nein, dazu sind wir einfach nicht geduldig genug, wir wollten die ganze Ladung auf einmal. Nichts eignet sich besser für die volle Dröhnung Norwegen als ein dreiwöchiger Urlaub auf zwei Rädern und 600 bzw. 750 Kubik unterm Hintern. Wenn mensch im Süden wohnt, bleibt nur der Norden als Ziel, auja an die Lofoten wollte ich sowieso schon immer mal.
Unsere Route: Rønnevik – Aurlandsfjell (tolle Zeltplätze)- Kaupanger -Stryn …
… Geiranger – Stranda – Ålesund – Vatne (hmm leckerer Käse und Wein aus Ålesund vor einer atemberaubenden Sonnenuntergangskulisse) …
… Molde – Kristiansund – Trondheim – Steinkjer (und ab auf den Kystriksveien – „Verdens vakreste reiserute“) – Namsos – Leka (eine tolle und geologisch spannende Insel) …
… 100e von Kilometern über Stock und Stein, auf zahlreichen Fähren, vorbei an staunenden Elchen und gestrandeten Booten, lebhaften Tümmlern beim (nicht zum) Abendbrot, über den Polarkreis ab nach Jektvik und vorbei am Svartisen-Gletscher bis nach Bodø auf die Fähre zu den Lofoten …
… endlich auf den Lofoten, aber was ist das heiß hier! Gemütliche Spaziergänge in Motorradkluft enden im Schweißbad – uns treibt es vorbei an einer einzigartigen Landschaft immer weiter in den Norden, von Å nach Andenes, die Walsafari ist für den nächsten Tag gebucht, unterwegs gibts noch ne Ladung klassische Fischsuppe (ein absolutes Muss bei der Lofotentour) und Walfleisch (nur, um es mal probiert zu haben; zum Ausgleich gabs am Tag zuvor vegetarische Wraps) …
… Zwischenstopp in einem kleinen aber feinen Bootsmotorenmuseum (Volkers Herz hüpft im Takt mit den gewaltigen Maschinen)
… Mitternachtssonne in Andenes bei einem Glas Wein (es war ein faltbarer Becher, um präzise zu sein, klingt nur nicht so romantisch) am Fuße des Leuchtturmes…
… und da sind sie! Der plötzlich auftauchende Nebel hat sie förmlich ausgespuckt. Es werden vier Stunden voller Atem anhalten, staunen und knipsen was das Zeug hält – es lebe die Sporteinstellung.
… das war dann aber auch schon das Nördlichste der Gefühle. In Anbetracht der Kilometer, die wir schon hinter uns gelassen haben, müssen wir auf der Hälfte unserer Ferienzeit schon wieder an den Rückweg denken… erstmal aber noch mal Toppplätzchen gefunden ne Runde gekocht und vor 11e eingepennt….
Von dem schroffen, von Gegensätzen und imposanten Eindrücken geprägten Norwegen wenden wir uns langsam dem lieblichen, gastfreundlichen und für die Augen äußerst erholsamen Schweden zu …
… hier werden die Kilometer heruntergerissen, bis wir schließlich in einer Nacht- und Nebelaktion mehr oder weniger erfolgreich in Marios kuschliger Ferienhütte landen … Danke, Mario für einen wunderbar erholsamen Ausklang unserer rasanten Tour.